Wer hätte gedacht, dass wir uns wieder Regen wünschen?

Spaziergang entlang der Wildäsungsflächen, Rückblick und Ausblick zugleich: Alle Jahre wieder können sich Buchweizen, Weiss- und Inkarnatklee, (Schwarz-)Hafer sowie Waldstaudenroggen  auf unseren Äsungsstreifen durchsetzen. Ebenso wuchs der sporadisch eingebrachte Raps nach und nach und verlängerte wirkungsvoll die Attraktivität der Flächen. In diesem Jahr flankieren wir unser Wildacker-Mosaik noch mit kleinen Wühläckern, die die Wildschweine gut und langanhaltend binden und gleichzeitig wie ein Blitzableiter wirken: Gleich nebenan wächst die Aussaat unbehelligter hoch. Aber:

Dennoch offenbart der Vergleich 2017 zu 2018 gerade auf unseren Sandböden: Wasser ist durch nichts zu ersetzten, es sei denn – durch mehr Wasser. Schon jetzt drohen erste Pflanzen zu verdörren. Während im Vorjahr alles prächtig an- und weiter wuchs, fallen unsere Flächen heuer im Vergleich bereits deutlich ab. Das Regenjahr 2017 war für uns im Wald ein Segen, 2018 wird deutlich schwieriger und mündet u.U. in einer Nachsaat.

Während auf den sandigen Wildäckern eher Dürre herrscht, ...

... steht in den beschatteten Schneisen zwischen den Dickungen
sogar noch Wasser und saftiges Grün.

Stichwort Wassermangel: Während im letzten Jahr Bäume aller Arten mit nie vorgesehenen Zuwächsen aufwarten konnten, stehen Kiefer & Co. derzeit wenig überzeugend dar. Der seit Tagen stetig wehende Wind zehrt nicht nur die Äcker, sondern auch Wald und Heide aus. So schauen wir dann auch sorgenvoll jeden Tag auf den Waldbrand-Index, der in diesen Minuten wieder die höchste Waldbrandstufe ausweist. Wer hätte (noch vor vier Wochen) gedacht, dass wir uns wieder Regen wünschen?

Unser neuer Beritt – wir sind ja erst im zweiten Monat – fordert uns mit immer neuen Fragestellungen. Aktuell stellen wir alte / neue Ansitzeinrichtungen dergestalt um, dass wir auf alle Windrichtungen reagieren können. Zuletzt hatten wir uns für „die üblichen“ Süd- bzw. Westwinde gerüstet – allein der Mai hielt (fast lückenlos!) Ost- und Nordwinde bereit. Dafür sind wir immer noch nicht fertigt eingerichtet. Aber wir arbeiten daran! Der Mai jedoch sah uns nur auf drei Positionen ansitzen, mehr war eben noch nicht fertigt gestellt. Juni und Juli werden demnach wieder intensive Monate des Jagdbetriebs, vornehmlich, um die "Hardware" weiter zu vervollständigen.

Das neue Revier bedingt auch eine veränderte Planung der Drückjagden im Herbst und Winter. Meine Nachsuchen-Gespanne habe ich aber alle schon bereits eingeladen. Die möchte ich mir nicht abwerben lassen, selbst wenn wir aktuell noch gar nicht wissen, wie viele Sitze wir tatsächlich haben. Auch da müssen wir uns noch viele Gedanken machen!