Der Frühling ließ und lässt sich auch in unserem Waldrevier längst nicht mehr nicht verleugnen: Bereits im April verzückte uns die sogenannte „Kirschbaum-Allee“. Dort hatte vor Jahren ein um Waldästhetik bemühter Forstmann diverse Kirschen entlang eines breiten Waldwegs pflanzen lassen. Deren Blüte führte dazu, dass wir zum Übergang der Monate April/Mai dort „angesessen“ haben, bewaffnet mit Fotoapparat und Kaffeekanne. Natürlich war dies auch genau die Zeit, um nach Fegestellen Ausschau zu halten, Speicherkarten aus denjenigen Wildkameras auszulesen, die an Salzlecksteinen standen, und zudem sich über den allerkleinsten grünen Flaum auf dem Wildacker zu freuen.
Alles idyllisch im Waldrevier? Mitnichten! Der Borkenkäferfraß, vom vergangenen trockenen Jahr und einem „Nichtwinter“ weiter befeuert, geht ungebremst weiter. Dazu addiert sich ein immer noch von diversen Stürmen gebeutelter Holzmarkt. Die Förster und Forstwirte in unserer Region können eigentlich, wenn sie vorne alle befallenen Bäume abgetrieben haben, hinten wieder anfangen. So sehen wir dann seit Wochen nicht nur einen Harvester- bzw. Forwarder-Einsatz, sondern bereits mehrere. Dazu addiert sich der Abfuhrbetrieb durch die LKWs. Die Holzkäufer sind angehalten, zügig die befallenen Bäume an den Wegrändern aufzuladen und abzufahren, stellen doch andernfalls die Holzpolter ideale Brutstätten für weitere Käfer-Generationen dar.
Und was war das für ein Aufruhr in der Hegeringversammlung, wo die erneute Auszeichnung als „reiterfreundliche Region“ umgehend zum Niedergang der Rotwildjagd erklärt wurde. Hand aufs Herz: Reiterinnen und Reiter sehen aus dem Sattel zumeist mehr Wild, als wir es je könnten. Der „Störfaktor Reitsport“ wird vielerorts auch gewaltig übertrieben. Sicherlich sind Mondschein-Reiten und der Reitweg über eine Äsungsfläche Störfaktoren,aber die oft zu spürende Feindschaft zwischen den Reitersleut‘ und der Jägerschaft bleibt mir ein Rätsel.
Dennoch können wir auch hier aktiv werden. In unserer Gemeinde galt es kürzlich, eine Arbeitsgruppe zum Thema neues Reitwegenetz zu bilden. Ich habe mich da umgehend gemeldet und sitze nun mittendrin. Schon die erste Sitzung verdeutlichte: Wir wissen alle viel zu wenig voneinander! Das neue Reitwegenetz umschlägt nun sensible Bereiche in diversen Revieren. Unser kleiner Ausschuss traf sich mit Revierinhabern, Betreibern von Reitställen usw. Fazit: Viele Brennpunkte konnten schon jetzt entschärft werden. Und, ja, es wird weiterhin Pferdefreunde geben, die reiten, wann und wo sie wollen. Tipp: Erfolge auch mal wahrnehmen und sich nicht an Menschen abarbeiten, deren „Natur-und Tierliebe“ vor allen Dingen nur auf sie selbst abzielt.
Nicht umsonst, dies sind ja nicht die einzigen Naturfreunde, sehe ich eine Chance darin, statt immer zu opponieren mitzumachen, mitzureden und ggf. selber tätig zu werden. Erinnern Sie sich noch daran, dass ich in einem der vergangenen Beiträge schrieb, dass ich es selber war, der die Geocaching-Punkte rund um das Revier gelegt hat? Diverse
attraktive Stellen in der Natur habe ich mit eben jenen Dosen versehen, die Geocacher
so gerne suchen. So informieren meine Punkte unter anderem über „Fürst Bismarck,
John Booth und der Grafen Douglasien“, ein kurzer geschichtlicher Abriss über
den Beginn des Douglasienanbaus in (Nord-)Deutschland (https://www.geocaching.com/geocache/GC55NX2_furst-bismarck-john-booth-der-grafen-douglasien). Diese Dose liegt unter den ältesten und wahrlich monumentalen Douglasien im ganzen Forstamt.
Diese stehen direkt neben einem viel befahrenen bzw. belaufen Hauptweg. Anderorts wird die „Buchhorst-Allee“ vorgestellt. In deren Verlauf liegen gleich vier (!) Dosen, was die Tour besonders attraktiv macht (https://www.geocaching.com/geocache/GC553QB_buchhorst-allee1). Neben vier verschiedenen Waldbildern finden Interessierte noch Informationen zum Vogelvolk entlang der Strecke.
Nur zwei Beispiele, die folgende Entwicklung einleiteten: Bis heute dort Ruhe im Revier, wo ich sie mir wünsche – und Geocacher an anderer Stelle, wo sie ihren Spaß haben ...