Erste Schritte im neuen Revier

Wie in der letzten „Ausgabe“ bereits angekündigt, haben wir unser Revier gewechselt. Wie lautete meine bereits in der Kürze der Zeit bestätigte Formulierung aus dem letzen Bericht: „Wir werden ausprobieren, sicherlich scheitern und lernen, lernen, lernen.“

Zunächst einmal üben wir etwas Demut, d.h. es wird keineswegs alles gleich von Grund auf neu gestaltet. Was wir immerhin nach ersten Fahrten sagen können, dass bereits zwei/drei  Drückjagdböcke umgestellt werden müssen. Hier galt und gilt:

- Weg von den Wegen,
- rein in die Bestände
- und ran an die Wechsel.


So viel habe ich mir dann doch schon heraus genommen. Stichwort: Nahezu in der Reviermitte findet sich ein Wildacker, der sowohl von einer Kanzel, als auch von einem Wasserloch flankiert wird. Es versteht sich von selber, dass die Kanzel da umgehend abgebaut worden ist. Welch' eine wunderbare Verquickung: Reviermitte, Äsungsangebot und ganzjährige Verfügbarkeit von Wasser. Lassen wir den Tieren da ihre Ruhe.

Umbau und Tarnung

Dank Traktor mit Frontlader sowie einem Teleskop-Lader, haben wir auch schon die ein oder andere Ansitzeinrichtung „gelüftet“: Hochheben, Fussnägel schneiden, (Beton-)Platten ggf. neu ausrichten bzw. erneuern, u.U. neu abstreben – und in nahezu allen Fällen besser verblenden. Tarnnetze, Sprühfarbe und Ast-Werk kamen insbesondere bei denjenigen Kanzeln zum Einsatz, die unser Vorgänger erst im letzten Jahr neu errichten ließ und die bis heute äußerst auffällig im Walde stehen. Da sich keinerlei alte Kanzelreste daneben fanden, gehe ich von Neubauten aus – und hoffe, dass diese Reviereinrichtung nicht schon vom Wild gelernt worden sind. Der Mai wird zeigen, ob ich da richtig liege.

Anders verhielt es sich mit der ein oder anderen Reviereinrichtung, sei es eine Kanzel oder ein Drückjagdbock: Mindestens deren Vorgänger lagen noch dahinter / daneben. Hier machen wir ohne Veränderung weiter: Wer nun schon zum mindestens zweiten Mal eine Ansitzeinrichtung gleich welcher Art erneuert, muss (vermutlich) dort hinreichend Erfolge gefeiert haben. Auch das versuchen wir nachzuvollziehen. In solchen Fällen heißt es wieder: Demut.

Erfahrung(en) nutzen

Mundpropaganda, „Stille Post“ und Dorfgerede sei Dank: Inzwischen habe ich einen Waidmann aufgetan, der unweit des Reviers geboren und aufgewachsen ist. 45 Jahre Revierkenntnisse saßen unlängst neben mir, verbunden mit dem Angebot, doch noch einmal durch seine alten Flächen zu gehen. So einen Erfahrungsschatz will ich nicht missen. Wer da nicht zuhört ist selber schuld.

Inzwischen gibt es die ersten Impressionen aus dem neuen Revier ...