In meiner bescheidenen Wildküche hat es sich eingebürgert, gewisse Grund-Gewürze, -Essig und
-Öle vorzufertigen, die vielfältig und saisonal zu diversen Fleischsorten oder Salaten eingesetzt werden können. Mehrfach im Jahr setze ich „Universal-Gewürze“ und -Essenzen an, die dann entweder in der Küche oder bei meinen diversen Outdoor-Grill- und Kochstationen unter freiem Himmel zum Einsatz kommen.
Nachstehend ein Essig- und zwei Öl-Rezepte, die seit Jahren immer wieder Verwendung finden – und unspektakulär nachzumachen sind. Es steht Ihnen selbstverständlich völlig frei, beispielsweise statt Pulver frische Zutaten aus dem Garten zu verwenden. So wandern auch bei uns den Sommer über statt Ingwer- oder Oregano-Pulver Scheiben oder Blätter dieser Pflanzen in die aufzufüllende Flasche.
Verstehen Sie zudem die Angaben als Richtwerte – ich koche fast nie nach festen Rezepten, sondern saisonal und aus dem Bauch heraus. Ob Sie nun vier oder sechs Rosmarin-Zweige verwenden oder mehr Ingwer (oder Chili etc.) dazu, weil Sie mehr Schärfe wünschen: Bitteschön, testen Sie es aus.
Sparen Sie aber bitte nie an der Qualität des Essigs oder des Öls! Und: Halten Sie ab sofort alle Flaschen mit weitem Hals, die gut zu verschließen sind, fest - ganz gleich, ob sie aus weißem oder dunklem Glas sind ...
Gemüse- / Salat-Essig
½ Liter Flasche mit größerer Öffnung
½ Liter Weinessig
5 Rosmarin-Zweige
1 Knoblauchzehe, kleingehakt
1 EL Ingwer, gemahlen
Das „Sommer-Öl“
½ Liter Flasche mit größerer Öffnung
½ Liter Raps-Öl
2-3 Rosmarin-Zweige
1 Knoblauchzehe, kleingehakt
1 EL Ingwer, gemahlen
2 EL Oregano, gemahlen
Wer das Sommer-Öl für den Salat verwenden möchte, nimmt Oliven-Öl. Wer hingegen auf dem Outdoor-/Gartengrill oder in der Pfanne beim Braten des Wildbrets richtig Hitze wünscht, benutze bitte Raps-Öl.
![]() |
Essig und Öle nutze ich auch zum Verfeinern von Salaten oder brate im "Sommer-Öl" Frikadellen ab. |
½ Liter Flasche, gerne mit größerer Öffnung
½ Liter Raps-Öl
10 Wacholderbeeren, gequetscht/zerstoßen
2 Lorbeerblätter
1 EL Thymian
Egal, ob Essig oder die Öle: „Vergessen“ Sie bitte alles für mindestens einen Monat, geben Sie den Mischungen Zeit, durchzuziehen. Lagern Sie Essig und Öle bitte stets dunkel und kühl.
Kommt es zum Schwur, gießen Sie Essig und Öle durch ein Tuch oder sieben Sie Ihre Ansätze durch. Ich fülle danach gerne die Flüssigkeiten in kleine, dunkle Flaschen ab. Zum einen haben Sie so nur immer eine kleine Flasche im Anbruch, zum anderen können Sie die verbleibenden Menge weiter ziehen lassen (empfehlenswert, testen Sie, welche Intensitäten Sie mögen).
Alternativ verfügen Sie so auch über die eine oder andere kleine Flasche, die Sie als Geschenk an Freunde überreichen können, bei denen Sie zur Jagd eingeladen sind …
Es ist keine Schande, Öl zuzukaufen, im Gegenteil. Viele Mischungen sind inspirierend, einige so perfekt, dass man sich dafür nicht selber hinstellen muss. Abgebildet sind drei Öle, die ich bereits einsetzt habe:
Bliebe noch die Frage nach dem Grundgewürz, das für vieles Grillgut, aber auch (Back-) Ofen- bzw. Pfannen-Gerichte einsetzbar ist oder mir zudem als Grundstock für weitere Mischungen dient: Je ¼ Pimentón (geräucherter Paprika, alternativ: Paprikapulver), Kurkuma, Curry und Salz.
![]() |
Öl mit Zitrone oder Rosmarin von the-deli-garage, T.D.G., Hamburg. Ganz links Kürbiskernöl der Ölmanufaktur Dreyer, Schnackenburg. |